Seit vergangenem Donnerstag lockt Hannovers Staatsoper Musicalfreunde & Disneyfans gleichermaßen in den Opernsaal. Das Publikum folgt, InvasionLive ebenso.
Funkelnde Kinderaugen beobachten jeden Schritt, den die Akteure über die Bühne tänzeln. Auch, wenn man schon länger nicht mehr 7 Jahre alt ist, hier wird man es schnell wieder.
Etwa, wenn „Lumière“, „Tassilo“ & Co. in den buntesten, gar pompösen Kostümen und schwerelosen Choreographien über die Bühne schweben, wenn die schöne „Belle“ in noch schönerer Glockenstimme vom geliebten Biest singt.
Hautnah an dem Film-Original wirkt das Musical fast schon wie ein menschgewordener Zeichentrickfilm.
Die Tourproduktion mit über 100 Beteiligten geizt nicht an Stimm- & Orchestergewalt, überzeugt mit phantasievoller Szenerie und märchenhaftem Lichtdesign. Kleiner Wehrmutstropfen in Hannover: Mangels ausreichend Platz kann das Orchester nur akustisch bestaunt werden, für bewundernde Blicke fehlt’s hier an Bühnengröße.
Ungewollt neuinszeniert wird das Musik-Spektakel durch die ungarischen Akzente der Darsteller vom Budapester Operetten- und Musicaltheater – manch fanatischen Musical-Fan mag es stören, Spielfreude und stimmiges Gesamtbild täuschen aber schnell über das Ausbleiben des geliebten Hannoveraner Hochdeutschs hinweg. Für Disneyfans ein Muss, für alle echten & unechten 7-Jährigen ein Highlight in den Schulferien!
„Disney: Die Schöne und das Biest“ gibt es noch bis zum 10.08.14 in Hannover. Wer es in der Landeshauptstadt verpasst: Biest, Belle und die restliche Bande treibt es noch nach Berlin, bevor im Januar 2015 im Deutschen Theater München der Vorhang für’s erste für immer fällt.
von Ann-Kristin Behrens