Robbie Williams enttäuscht in Hannover

Sind wir verwöhnt von großem Entertainment? Haben wir zu viel erwartet? Oder enttäuschte Robbie Williams dieses Mal tatsächlich? Wir haben mit den Fans gesprochen.

Robbie Williams war wieder einmal in Hannover. Er hat in der Vergangenheit schon oft bewiesen, dass er ein großer Entertainer ist. Der Engländer gab schon legendäre Open-Air-Konzerte in Hannover im Jahr 2003 und 2013.

Zugegeben: Es ist schwer ein solch emotionales, einmaliges und geniales Konzert wie das von vor vier Jahren zu überbieten. Aber genau das sollte der Anspruch eines Künstlers sein. Diesen Anspruch vermisste man gestern in der HDI Arena etwas. Relativ starr einstudierte Anmerkungen, eine wahllose Aneinanderreihung der Songs, eine lieblose Bühne und wenig Show-Elemente, die ein Entertainer wie Robbie Williams bei bisherigen Tourneen begleitet haben. Man hatte immer auf die letzten zehn Prozent gewartet, die leider nicht kamen.

Vielleicht wäre er gut beraten gewesen das Thema der „Heavy Entertainment Show“ komplett statt nur halbherzig durchzuziehen. Ein Boxkampf, der über 12 Runden geht, die durchaus stets angekündigt werden können. Ein nahezu K.O. in der zehnten Runde, um dann in Runde 11 und 12 aufzudrehen und bei „Angels“ das Finale zu feiern. Diese Chance für eine denkwürdige Show wurde verpasst.

Und dann das: Es gab eine typische Konzert-Pause, die man nicht als solche wahrgenommen hat. Kaum jemand rief „Zugabe“, weil es sich so früh am Abend noch nicht danach anfühlte. Plötzlich spielte Robbie Williams „Angels“. Den Song, den Mr. Williams bisher stets als Finale sang. Doch kaum jemand rechnete mit dem Ende der Show. Und dann? Ende. Aus. Vorbei. Verwirrte Gesichter im Stadion. Nach nur 1,5 Stunden verließ das ehemalige Mitglied von Take That die Bühne.

Das gestern ausverkaufte Konzert war für die rund 46.000 Fans sicherlich nicht schlecht, doch nicht legendär und lange nicht dem Titel „Heavy Entertainment Show“ würdig. Der Tenor der Gäste war relativ eindeutig, auch wenn es natürlich entgegengesetzte Stimmen gab. Freud und Leid standen eben dicht beieinander. Eher ungewöhnlich für eine Show von Robbie Williams.

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