Tourauftakt: Die Rolling Stones im Stadtpark Hamburg

Gestern Abend starteten die Rolling Stones ihre Europatournee im Stadtpark Hamburg vor 82.000 Fans. Rund zweieinhalb Stunden standen sie auf der bombastischen Bühne.

Nach der Vorband Kaleo, die demnächst auch in Göttingen live zu erleben sein wird, ging es um 20:30 Uhr los: Die Rolling Stones starteten im Stadtpark Hamburg ihre „No Filter“-Europatournee mit ihrem Hit „Sympathy for the Devil“. Passend dazu stand die gigantische Bühne, bestehend aus vier riesigen Leinwand-Türmen, optisch in Flammen. Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood und Charlie Watts lieferten die Show ab, die die Fans erwartet hatten. Dabei durften natürlich auch nicht ihre Welthits „Start Me Up“, „Satisfaction“, „Brown Sugar“ oder „Jumping Jack Flash“ fehlen. Letzterer Song war dann auch der finale Titel, der die erste Show der neuen Tour beendete, bevor das Publikum noch ein Feuerwerk dageboten bekam.

Hier und da kann man die Leinwand-Türme sicherlich besser in Szene setzen bzw. nutzen oder den Sound verbessern, doch alles in allem war es eine solide, erwartbare Show, dessen Bilder nun um die Welt gehen werden. Gewohnt fidel sprang Keith Richards auf der Bühne auf und ab, begrüßte das Publikum mit „Moin Hamburg“ und sprach oft auf Deutsch zu seinen Fans. Das Alter darf sich dennoch einmal bemerkbar machen: Seine Stimme versagte manchmal bei dem ein oder anderen Song. Doch kein Grund zur Sorge. Keith Richards gab markige Worte zum Besten, Ron Wood ließ sich feiern und Charlie Watts war wie immer sehr bescheiden.

Leider ließ die Organisation seitens des Veranstalters am Ende des Mega-Events zu wünschen übrig: Anscheinend wurden die Veranstalter davon überrascht, dass relativ plötzlich 82.000 Gäste das Gelände verlassen wollten. Insgesamt gab es nur drei Ausgänge, an denen sich die Massen drängten und zwischen Bauzäunen eingesperrt wurden. Erinnerungen an das Love Parade-Unglück wurden bei den Gästen laut ausgesprochen. Das bereitgestellte Flutlicht funktionierte an einigen Stellen nicht. Notausgänge zur Entlastung wurden nicht geöffnet. Hinzu kam die Schließung einer wichtigen S-Bahn-Station. Die bereitgestellten Express-Busse zum Bahnhof konnten die Menschenmassen kaum aufnehmen. Darüber hinaus wollten viele gar nicht zum Hauptbahnhof. Ein unschöner Abschluss für einen erlebnisreichen Tag.

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