Hochkarätige Künstler beim Finale des Soundcheck Festivals

6.000 Gäste pilgerten gestern Abend zur ausverkauften Lokhalle, um beim Finale des NDR2 Soundcheck Festivals in Göttingen die Musikszene Deutschland live zu erleben. Mit dabei waren Johannes Oerding, Clueso, Joris, Namika, Philipp Dittberner und Max Mutzke. An den Plattentellern heizte Robin Schulz zum Schluss ordentlich ein. Doch es blieb ein kleiner Beigeschmack.

Kurz nach 21:00 Uhr begann das Finale des vierten Soundcheck Festivals in der Lokhalle Göttingen. Der Radiosender NDR2 präsentierte wie in den vergangenen Jahren drei Tage lang neue oder sich neu erfundene Künstler in der gesamten Studentenstadt. Die Konzerte konnte man stets auch auf der Open-Air-Bühne am Albaniplatz verfolgen. Am letzten Abend holte man traditionell bekannte Künstler aus Deutschland in die Lokhalle.

Den Anfang machten Philipp Dittberner, der mit seinem Überraschungshit „Wolke 4“ derzeit auf allen Sendern gespielt wird. Unter großer Anerklennung des Publikums unterbrach der Berliner seinen Song, damit einem Mädchen mit Kreislaufproblemen geholfen werden konnte. Ein Künstler, der sich wahrhaft um seine Fans kümmert. Namika, die bereits beim Bundesvision Song Contest 2015 in Bremen überzeugen konnte, betrat anschließend für einen kurzen und knackigen Auftritt die Bühne.

Einen ersten Höhepunkt setzte Joris. Das Publikum drehte auf, seine Songs wurden mitgesungen. Es entstand ein Zusammenspiel zwischen dem Singer-Songwriter und den Göttingern. Am Klavier, von dem er vorher bereits einmal herunter gesprungen war, beendete Joris seinen Auftritt unter großem Applaus. Max Mutzke übernahm und jamte mit seiner Band stilvoll die Lokhalle. Er sollte später noch einmal zurückkehren und den Auftritt von Clueso verfeinern. Entertainment pur erlebten die 6.000 Gäste mit Johannes Oerding. Er ließ es sich nicht nehmen, während „Alles brennt“ ins Publikum zu springen und mitten in der Halle zu feiern. Ein Star zum Anfassen, der keine Berührungsängste hat, mit den Fans abklatscht und Fotos mit sich machen lässt.

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Publikumsnah: Johannes Oerding

 

In diesem Jahr gab es neben dem offiziellen Finalact, der im Radio, per Stream und im Fernsehen übertragen wurde, einen weiteren Finalact, der wiederum nicht übertragen wurde. In der Halle überraschte Clueso zunächst nicht nur mit einem Akustikkonzert. Ausgestattet mit Gitarre und der Unterstützung von Tim Neuhaus holte er während seines Sets auch Max Mutzke mit auf die Bühne, um gemeinsam zu performen. Vermeintlich wurde die Show mit „Gewinner“ beendet. Doch dann sollte es noch einmal laut und bunt werden. Robin Schulz, der international erfolgreiche deutsche DJ und Produzent, verwandelte die Lokhalle in einen riesigen Dancefloor. Ab jetzt wurden keine Effekte mehr gespart: Ob Nebel- oder Feuersäulen, Konfetti- und Luftschlangenkanonen – es bebte noch einmal kräftig. Zwar feierte sich der Osnabrücker eher selber, doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. Irritierend für alle Gäste war jedoch der abrupte Abbruch der angekündigten Party im Anschluss. Wer Göttingen kennt, der weiß genau, dass nach einem Konzert noch lange nicht Feierabend sein muss. Die Studentensatdt darf man eben nicht mit anderen Städten vergleichen.

Nachdem die Party in der Halle beendet wurde, dröhnten die Bässe von der benachbarten After-Show-Party durch. Der hell erleuchtete Eingangsbereich zur Garderobe wurde kurzerhand zur zweiten Tanzfläche erklärt. „Da muss man sich wohl zum VIP hocharbeiten“, erklärte uns gegenüber eine Person, die ebenfalls wenig Verständnis für dieses Vorgehen hatte. Genau hier sollte man im nächsten Jahr ansetzen und einen Göttinger DJ nach dem Konzert auf die Bühne stellen. Alles in allem hat Göttingen mit diesem Festival aber ein Aushängeschild, welches man so schnell nicht wieder fallen lassen sollte. Eine großartige Veranstaltungsreihe.

Das NDR2 Soundcheck Festival kehrt vom 15. – 17. September 2016 zurück.

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