Neues Musical in Hannover: How to Succeed in Business Without Really Trying

Die Oper Hannover bietet in der aktuellen Spielzeit ein neues Musical, das bereits 1961 in New York uraufgeführt wurde: „How to Succeed in Business Without Really Trying“ feierte gestern Abend Premiere.

Gestern Abend feierte das Musical „How to Succeed in Business Without Really Trying“ in der Staatsoper Hannover Premiere. Das Stück, welches auf einem gleichnamigen Buch beruht, wurde bereits 1961 in New York mit großem Erfolg uraufgeführt. Es folgten Aufführungen im Londoner West End und im „Theater an der Wien“. In der deutschsprachigen Version waren bereits Harald Juhnke und Theo Lingen zu sehen.

Das Stück handelt von dem Fensterputzer J. Pierrepont Finch, der mit Hilfe des zum Musical passenden, gleichnamigen Buches mit viel Geschick, einigen Intrigen und allerhand Witz die Karriereleiter der World Wide Woppel Company empor steigt, ohne eine messbare Leistung zu erbringen. Auf seinem Weg an die Spitze trifft er sowohl Gönner als auch Neider. Neben vielen Erfolgen muss er dabei jedoch auch mit Rückschlägen zurecht kommen.

Die Rolle des Finch wurde von Mathias Schlung überzeugend gespielt. Er verkörpert äußerst gelungen den jungen, dynamischen und aufstrebenden Mitarbeiter mit Ergeiz und Intelligenz. Als Neider tritt wiederum Daniel Drewes in der Rolle des nervenden Bud Frump auf, der vor allem durch Szenenwechsel und Umbaupausen dem Publikum ans Herz wächst. Im Stück leitet sein Onkel J.B. Biggley alias Roland Wagenführer das Unternehmen, der Finch wiederum mit Wohlwollen gegenübersteht.

Das Bühnenbild war zwar auf der einen Seite schlicht und ohne aufwendige Wechsel, doch technisch durchaus raffiniert. Man folgte den Personen quer durch das Gebäude und blieb doch immer auf der gleichen Bühnenebene. Ein Höhepunkt stellte gleich zu Beginn ein Song über einen defekten Kaffeeautomaten dar, den jeder Arbeitnehmer mehr als nachvollziehen konnte. Die Choreographie erinnerte stark an Michael Jackson’s „Thriller“, die dem ein oder anderen Gast sicherlich ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Allgemein fehlte den Gruppentänzen hin und wieder jedoch eine stärkere Linie, wodurch die durchaus gut durchdachten Schritte leider ihre Wirkung nicht optimal entfalten konnten.

Nichtsdestotrotz schien das Publikum Gefallen an dem Musical gefunden zu haben. Paradoxerweise gab es minutenlangen Applaus, der den Schauspielern eine Prise Improvisation abverlangte, jedoch nur vereinzelte Standing Ovations. Das Musical verweist die vielen Sorgen und die Hektik der heutigen Bürowelt vor die Türen der Oper und lässt das Publikum in den Arbeitsalltag der Vergangenheit mit überzeugenden Schauspielern, viel Humor, einem intelligenten Bühnenbild und schöner Musik eintauchen.

Die Staatsoper Hannover bringt das Musical mit dem sperrigen Titel „How to Succeed in Business Without Really Trying“ noch bis Mai 2015 an insgesamt 14 Terminen auf die Bühne.

 

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