Nicht empfehlenswert: Disney’s Aladdin in Hamburg

Das Musical Disney’s Aladdin läuft seit Dezember 2015 im Theater Neue Flora in Hamburg. Gerne würden wir über ein nettes Musical in einer Welt von 1001 Nacht berichten. Doch der Besuch des Musicals wird von einem Thema überschattet: Die Ticketpreise.

Ein schön gestaltetes Theater von Außen, ein tolles Foyer und ein auf den ersten Blick beeindruckender Theatersaal. Die Neue Flora in Hamburg beherbergte schon viele großartige Musicals: Ob „Das Phantom der Oper“, „Tanz der Vampire“ oder „Tarzan“. Stets durfte man sich als Gast für ein paar Stunden in eine andere Welt begeben und eine gute Zeit verbringen. Das neue Musical  „Disney’s Aladdin“ kratzt jedoch am Image des Theaters und am Ruf von Stage Entertainment.

An dieser Stelle war ein Bericht über ein neues Highlight in der Hafenstadt geplant. Ein wunderbares Musical mit tollen Darstellern, guter Musik, einem schönen Bühnenbild und einem begeisternden Flug auf einem fliegenden Teppich durch einen Sternenhimmel. Natürlich hätten wir auch ausführlich über den heimlichen Star des Musicals noch einiges schreiben können: Dschinni.

Doch schon kurz nach Betreten des Saals bemerkt man, dass es unter den Gästen nur ein Thema gibt. Überhöhte und unverschähmte Preise für die jeweiligen Plätze, die teils sogar mit Sichteinschränkungen sind. Wenn schon Erwachsene Probleme bei der Sicht auf die Bühne haben, wie sollen erst Kinder einen solchen Musicalbesuch genießen? Auch in der Pause vernimmt man derartige Gespräche: Knapp 100 Euro für die letzte Reihe im Theater. Das Musical ist sicherlich nicht schlecht, aber die Preise sind keinesfalls angemessen. Aufwändige, aktuelle und vergleichbare Produktionen waren in der Vergangenheit weitaus günstiger.

Stage Entertainment scheint den Bezug zu seinen Gästen verloren zu haben. Ob überhöhte Ticketpreise bei „Aladdin“, die Umbenennung einer laufenden Produktion wie beim „Wunder von Bern“ (in „Das Wunder“) oder die Aufnahme eines bereits weltweit gefloppten Stücks wie „Liebe stirbt nie“ in das Programm: Ist der Zenit der fetten Musicaljahre erreicht? Oder ist dies die Chance für weitere Anbieter wie Mehr! Entertainment, die mit „Elisabeth“ Anfang des Jahres punkten konnte? Das Publikum wird entscheiden.

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