Valencia: 7 Tipps für die unterschätzte Perle

„Unglaublich, aber wahr“ – mit diesem Werbespruch lockt Valencia Touristen in die katalanische Stadt südlich von Barcelona. Noch ist die Stadt nicht unbedingt auf der Landkarte vieler Reisender. Dies könnte sich nach diesem Bericht ändern.

„Unglaublich, aber wahr“ – mit diesem Werbespruch lockt Valencia Touristen in die katalanische Stadt südlich von Barcelona. Noch ist die Stadt nicht unbedingt auf der Landkarte vieler Reisender. Dies könnte sich nach diesem Bericht ändern.

Valencia ist eine unterschätzte Perle, die stets im Schatten der Grossstadt Barcelona steht. Ob Formel 1, Fußball oder der America’s Cup, Valencia platzierte sich in der Vergangenheit oft als Sportstadt mit Ambitionen. Doch zuletzt verließ sie das Glück ein wenig. Dennoch sollte man Valencia aktuell nicht nur auf seinen sehr bekannten Fußballclub reduzieren. Ähnlich wie Paris ist Valencia auch im Winter eine Reise wert.

 

Tipp 1: Bioparc

Im Westen der Stadt befindet sich der Bioparc. Der Zoo ist für Klein und Groß ein Erlebnis, denn er hat nahezu keine sichtbaren Zäune. Mit der Linie 3 und 5 erreicht man die Haltestelle Nou d´Octubre. Von dort aus sind es ca. zehn Minuten zu Fuß zum Bioparc. Hier sieht man neben Kamelen, Löwen oder Giraffen auch bspw. Lemuren, die fast zum Anfassen sind. Einige Gehege sind begehbar und lassen den Besucher dadurch ganz nah an die Tiere heran. Parkwärter achten jedoch auf das Verhalten der Gäste, denn die Tiere sollen nicht gestört werden. Wer hier wen bestaunt bleibt jedem Besucher selbst überlassen.

 

Bioparc: Auf Tuchfühlung mit Tieren

 

Tipp 2: Turia

Das westliche Ende mit dem dort gelegenen Bioparc kann auch der Startschuss eines langen Spaziergangs durch das trockengelegte Flussbett sein. Nach diversen Überschwemmungen wurde der Fluss umgeleitet, so dass eine große offene Fläche quer durch Valencia entstand. Die Stadtplaner haben diese Fläche glücklicherweise nicht mit Gebäuden bebaut, sondern eine besondere Parklandschaft geschaffen, die äußerst abwechslungsreich ist und für jeden etwas zu bieten hat. Ob Orangenbäume, Wasserspiele, Abenteuerspielplätze oder wunderschön angelegte Gärten: Turia ist der Ort, den Valencia ausmacht. Darüber hinaus dient es auch perfekt zur Orientierung. Sobald es dunkel geworden ist sollte man sich aber lieber auf die Straßen recht und links von Turia begeben.

 

Parkanlage Turia

 

Tipp 3: Ciudad de las Artes y las Ciencias

Ein absoluter Hingucker und beliebtes Fotomotiv ist die Stadt der Wissenschaften und der Künste, auf Spanisch die Ciudad de las Artes y las Ciencias, ganz im Osten des Flussbettes. Die architektonisch eindrucksvollen Gebäude beherbergen eine ganze Reihe von Zielen, die man ansteuern kann. Neben der Oper befindet sich hier auch ein Museum (sonntags freier Eintritt) und ein 360 Grad-Kino. Die Gebäude sehen aus wie ein riesiges Palmenblatt (Oper), ein Auge (Kino) oder ein Skelett (Museum). Über eine Straße befindet sich dann noch eine Tennishalle und das L’Oceanogràfic (siehe Tipp 4). Im Dunkeln ist ist dieses eindrucksvolle Areal hell erleuchtet und noch prächtiger. Ohne Bedenken lässt sich die Ciudad im Gegensatz zur restlichen Turia auch nach Sonnenuntergang erkunden. Ganz in der Nähe kommt auch das Shopping nicht zu kurz. Dazu später mehr.

 

Stadt der Künste und Wissenschaften bei Nacht

 

Tipp 4: L’Oceanogràfic

Tiere an Land kann man im Bioparc bestaunen, die Unterwasserwelt gibt es im L’Oceanogràfic, das noch zur Ciudad de las Artes y las Ciencias gehört und den Abschluss des Flussbetts von Turia im Osten darstellt. Das Ozeaneum beherbergt diverse Fischarten, Delfine und sogar einen Wal. Insgesamt gibt es fünf Themengebiete, die den Besucher durch die unterschiedlichen Klimazonen der Erde führt. Absolut empfehlenswert für jeden Trip nach Valencia.

 

L’Oceanogràfic

 

Tipp 5: Hafen von Valencia

Der Hafen von Valencia dürfte nicht zuletzt durch die Formel 1 bekannt geworden sein. Damals schossen die Bulliden quer durch die Hafenanlagen. Heute kann man die Rennstrecke teilweise noch erahnen, obwohl der Formel 1-Zirkus nicht mehr zu Gast in der Stadt ist. Der Ort war auch Schauplatz des America’s Cup, einer milliardenschweren Segelregatta. Die Pavillons sind Relikte aus den Jahren 2007 und 2010, als der Wettstreit vor der Küste stattfand. Daneben gibt es ein eindrucksvolles Gebäude, das als offizielles America’s Cup Gebäude eingeweiht wurde (auch Veles e Vents genannt).

 

Veles e Vents im Hafen

 

Tipp 6: Stadtstrand

Valencia bietet wie viele andere Städte auch einen wunderschönen und langgezogenen Stadtstrand. Doch in Valencia ist dieser nicht überfüllt, weder von den Einwohnern noch von Touristen. Kostenlose Beach-Volleyball-Plätze laden für eine kurze Runde Sport ein. Dabei kann es vorkommen, dass Geschäftsleute im Anzug gerne einmal mitspielen. Vom Hafen aus geht es in Richtung Norden kilometerweit am Wasser entlang an einem Nobelhotel, das für die Formel 1 und den America’s Cup gebaut wurde. Kurz vor einer Filiale von Pans & Company kann man dann wieder in Richtung Stadt abbiegen und an der Station La Marina in die Bahn steigen.

 

Promenade am Stadtstrand

 

Tipp 7: Innenstadt und historischer Stadtkern

Bummeln und sich einfach einmal treiben lassen lohnt sich: Die Innenstadt von Valencia bietet neben schönen historischen Gebäuden, Straßenzügen voller Palmen, kleinen Parkanlagen und Plätzen sowie Brunnen zur Entpannung diverse Shopping-Möglichkeiten und viele Einkaufszentren. Auch eine Kuriosität findet man in der Altstadt von Valencia: Das sogenannte Katzenhaus im Carmen Quartier. Das Haus der Katzen ist an der „calle del museo“. Hier findet man im Gemäuer kleine Minaturausgaben der Gebäude, durch dessen Türen die Katzen genau passen. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall.

 

Repräsentative Nordfassade des Torres de Serranos

 

Fazit

Von West nach Ost, immer entlang des trockengelegten Flussbetts Turia, zeigt sich Valencia von der schönsten Seite. Angefangen vom Bioparc, dem Zoo ohne Zäune und exotischen Tieren zum Anfassen, über wunderschöne Parkanlagen mit Abenteuerspielplätzen bis hin zur Ciudad de las Artes y las Ciencas mit prächtiger Architektur gibt es viel zu entdecken. Unerwähnt darf auch nicht das Unterhaltungsangebot bleiben, dass vor allem die Stadt der Wissenschaften und Künste bietet.

Zwischen der Moderne und dem Historischen liegen in Valencia oft nur Straßenecken. Es ist nahezu alles gut zu Fuß erreichbar, doch wer möchte kann natürlich auch gerne die noch relativ junge Metro nehmen, deren Stationen schon einen Hingucker wert sind.

Valencia ist auf jeden Fall einen Trip wert. Eine helle, freundliche und saubere Stadt, die Feuerwerke liebt und nicht von Touristenmassen überrannt wird. Und wer mit dem Auto unterwegs ist, der sollte einen Abstecher nach L’Albufera machen, dem größten Binnensee Spaniens, der nur durch wenige Landmeter vom Meer getrennt ist.

 

L’Albufera – Bootsfahrt

 

Erstveröffentlichung: 21.03.2020

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